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Frankreich, wo die individuelle Freiheit sehr geschätzt wird, ist eine Bastion der Privatsphäre am Arbeitsplatz. Das französische Recht wird gestützt durch Artikel 8 der Europäischen Menschenrechtskonvention.Er gewährt ein Recht auf Achtung des Privatlebens, des Familienlebens, des Heims und der Korrespondenz, mit Ausnahme von Beschränkungen, die in einer demokratischen Gesellschaft als unbedingt notwendig erachtet werden. Artikel 9 Code Civil sieht vor, dass jeder das Recht auf Achtung seines Privatlebens hat. Beide Bestimmungen gelten für Mitarbeiter am Arbeitsplatz und während der Arbeitszeit. Das Recht der Mitarbeiter auf Privatsphäre erstreckt sich auf Gespräche und Mitteilungen während der Arbeit oder innerhalb von Arbeitssystemen.

Heinz Weil nimmt an der Konferenz der Europäischen Rechtsakademie aus Anlass des 30. Jahrestags des Jean Monnet Programms am 16. Oktober 2019 in Brüssel teil.

Die französische feministische Aktivistin Françoise Giroud, die vor vierzig Jahren berühmt wurde, erklärte: "Frauen werden nur dann gleichberechtigt sein, wenn inkompetente Frauen Machtpositionen erreichen". Wenn sich das Karriere-Gefälle zwischen Männern und Frauen im Vergleich zu der Zeit als Frauen nach dem Zweiten Weltkrieg in den Arbeitsmarkt eintraten, sicherlich verringert hat , sind beide Geschlechter noch lange nicht gleichberechtigt und das oben genannte Zitat klingt nach wie vor relevant.

Zur Erinnerung: Mit dem Ziel der Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung wurden die Mitgliedstaaten der Europäischen Union durch die europäische Richtlinie 2015/849/EU vom 20. Mai 2015 verpflichtet, ein nationales Register der wirtschaftlichen Eigentümer zu erstellen.

Am 4. Mai 2010 wurde in Frankreich ein neues Gesetz verabschiedet, das den Umfang der Umschulungsverpflichtung des Arbeitgebers vor einer betriebsbedingten Entlassung (einzeln oder kollektiv) reduziert. Nach diesem Gesetz ist ein Arbeitgeber nun nur noch verpflichtet, nach Positionen zu suchen, die eine "gleichwertige Vergütung" bieten und bestimmte vom Arbeitnehmer geäußerte Einschränkungen erfüllen.

Obwohl Frankreich keine Rechtsvorschriften hat, die sich speziell mit dem Zugang zu oder der Nutzung von sozialen Medien am Arbeitsplatz befassen, berührt eine solche Tätigkeit eine Reihe wichtiger Gesetze. Das französische Recht schützt die individuelle Freiheit und Privatsphäre, sowohl in der Gesellschaft als auch am Arbeitsplatz.

Der Oberste Gerichtshof Frankreichs hat mit Urteil vom 8. Dezember 2009 das Whistleblowing-System für ungültig erklärt, das im Verhaltenskodex von Dassault Systèmes enthalten war. Erstmals seit dem Sarbanes-Oxley Act ("SOX") von 2002, dessen Geltungsbereich sich auf die ausländischen Tochtergesellschaften eines in den USA gelisteten Unternehmens erstreckt, stand ein Whistleblowing-Systems auf dem Prüfstand. Ausländische Tochtergesellschaften von in den USA börsennotierten Unternehmen müssen zugleich mit SOX und lokalen Vorschriften zurecht kommen.

Vor zehn Jahren wurde der französische Begriff "plan social" in "plan de sauvegarde de l'emploi" ("PSE") umgewandelt, was wörtlich "Plan zur Erhaltung der Arbeitsplätze" bedeutet. Diese Änderung sollte die Tatsache unterstreichen, dass das Hauptziel dieser Pläne darin besteht, Arbeitsplätze zu schaffen und nicht zu zerstören.

Dieser Artikel befasst sich mit den Auswirkungen sozialer Netzwerke am Arbeitsplatz in Frankreicch während der Rekrutierungsphase, dem Risiko von Disziplinarmaßnahmen auf der Grundlage von Social Media Postings, dem Recht des Arbeitgebers auf Zugang zur elektronischen Kommunikation über den Computer des Arbeitnehmers und der Strategie im Bereich Social Media.

Im Jahr 2002 wurde in Frankreich ein neues Gesetz verabschiedet, das den Umfang sexueller Belästigung erweitert, indem es die Voraussetzung beseitigt, dass der Belästiger ein Vorgesetzter sein muss: "horizontale" Belästigungen (zwischen zwei Mitarbeitern auf der gleichen Ebene des Organigramms) und sogar Belästigungen von einem Untergebenen gegenüber einem Vorgesetzten werden nun umfasst. Der Belästiger muss ein sexuelles Ziel vor Augen haben, aber die Karriere des Opfers steht nicht unbedingt auf dem Spiel.

Mathilde Houet-Weil erörterte Reformen, die Frankreich kürzlich eingeleitet hat, um unabhängigen Mitarbeitern, die für Unternehmen arbeiten, die Waren kaufen oder verkaufen sowie Dienstleistungen über eine elektronische Plattform erbringen, zusätzliche Vergünstigungen und Schutz zu bieten.

Die Beauftragung unabhängiger Auftragnehmer ist besonders attraktiv in Frankreich, wo der klassische Mitarbeiterstatus mit erheblichen Einschränkungen und Risiken verbunden ist. In einem Kontext, in dem die Rechte der Arbeitnehmer streng geschützt sind, gibt es jedoch einen starken Widerstand gegen den aktuellen Trend der On-Demand-Wirtschaft, und die Unternehmen sollten sorgfältig prüfen, ob die Kriterien des unabhängigen Dienstleisters erfüllt sind.

Mit zwei neuen Gesetzen, die 2019 verabschiedet wurden, will Frankreich Unternehmertum und Innovation fördern, indem es die Hemmnisse und Belastungen für das Unternehmenswachstum verringert. Am 22. Mai 2019 wurde das Gesetz Nr. 2019-486 über Unternehmenswachstum und -umwandlung, auch bekannt als "PACTE-Gesetz" verabschiedet, das mit einer Vielzahl von Maßnahmen, die viele Aspekte des Unternehmenslebens abdecken will und kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) ermutigen soll, zu wachsen und Arbeitsplätze zu schaffen. Das am 21. Juli 2019 in Kraft getretene zweite Gesetz vom 19. Juli 2019 zur Vereinfachung, Klärung und Aktualisierung des Gesellschaftsrechts (sog. "SOILIHI-Gesetz") bringt zusätzliche Änderungen im Gesellschaftsrecht sowie neue Vereinfachungen im rechtlichen Umfeld. Dieser Newsletter konzentriert sich auf die wichtigsten Bestimmungen, die in direktem Zusammenhang mit Gesellschaftsrecht und M&A-Transaktionen stehen.

In einem aktualisierten Bericht über die sogenannte "Gig Economy" machen Innangard und WEIL & ASSOCIES Vorschläge, wie mit Scheinselbständigkeit von Arbeitnehmern in verschiedenen Rechtssystemen umzugehen ist.

Innangard und WEIL & ASSOCIES veröffentlichen einen Bericht über sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz in verschiedenen Rechtssystemen. Dieser bietet einen schnellen Überblick über Definitionen, Verantwortlichkeiten, Strafen und Präventivmaßnahmen aus vergleichender Perspektive.

Weil & Associes

Mit einem neuen Gesetz, das am 30. Juli 2018 in Kraft getreten ist, enthält das französische Recht eine gesetzliche Bestimmung zum Schutz des Geschäftsgeheimnisses. Vor diesem Datum war das Geschäftsgeheimnis nicht definiert und wurde in verstreuten Bestimmungen geschützt. Der Schutz von Geschäftsgeheimnissen ergibt sich aus den allgemeinen Grundsätzen der zivilrechtlichen Haftung wegen unerlaubter Handlung oder der vertraglichen Haftung, wenn es eine Geheimhaltungsklausel gibt.